Regionalgruppe Hanau informierte sich am Mittwoch, dem 26. Mai 2004 bei einer Informationsveranstaltung über Gentechnik:
Mai 2004

Mit einem fundierten Vortrag über den aktuellen Stand in Sachen Gentechnik informierte Frau Dr. Rhein vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Umweltzentrum in Hanau. Im Rahmen der Aktivitäten der Regionalgruppe Hanau zum Erhalt natürlicher Lebensmittel informierten sich auch Mitglieder der Robin-Wood-Regionalgruppe Hanau.

    Frau Dr. Monika Rhein



hier ein Bericht zu dieser Veranstaltung  in der Hanau-Post vom 28. Mai 2004


BUND-Expertin: „Verbraucher sollten wachsam bleiben“

Infoabend im Umweltzentrum zum Thema gentechnisch veränderte Lebensmittel: Nutzen steht in keinem Verhältnis zu den Risiken

Hanau (hp) • »Dass seit der Einführung der Kennzeichnungspflicht am 18. Mai 2004 praktisch keine gentechnisch veränderten Lebensmittel in den  Lebensmittelhandel gekommen sind, ist ein großer Erfolg der Verbraucher, der so nicht zu erwarten war." Dies betonte Dr. Monika Rhein, Gentechnik-Expertin des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), bei einem Informationsabend im Hanauer Umweltzentrum am Mittwochabend. Weil die große Mehrheit der Bürger diese Lebensmittel ablehnten, seien die großen Handelsketten äußerst vorsichtig geworden und forderten von ihren Zulieferern gentechnikfreie Produkte Damit dies so bleibe, sollte man beim Einkauf aber dennoch wachsam und immer wieder auch die Zutatenliste der Produkte anschauen, empfahl Rhein.

Lücken weise die Kennzeichnungsregelung bei tierischen Produkten wie Milch, Eiern und Fleischprodukten auf. Stammen diese von Tieren, die mit gentechnisch verändertem Mais oder Soja, gefüttert werden, so muss dies nicht angegeben werden. Hier helfe nur die Nachfrage beim Metzger oder Händler, der von seinen Lieferanten eine entsprechende Auskunft bekommen könne, so die BUND-Expertin. „Gentechnikfreie Ernährung ist möglich; wenn man möglichst unverarbeitete Produkte kauft", empfahl Rhein.

Kritisch setzte sie sich mit der so genannten Koexistenz von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik auseinander. Die Ausbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen auf andere Kulturen der gleichen Art und verwandte Wildpflanzen sei unkontrollierbar. Das Risiko der Gentechnik liege damit vor allem in der fehlenden Rückholbarkeit, wenn Schäden bei Menschen Tieren oder Pflanzen eintreten könnten. Dies stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen, der allenfalls bei den Herstellern liege, die sich die Monopole und Patente für ihre Produkte und Verfahren sichern wollten.

Die Veranstalter des Informationsabends, der BUND Ortsverband und die Grünen Hanau sowie der Umweltbeauftragte der Evangelische Kirche; sehen sich als Teil eines europaweiten Netzes für eine gesunde Ernährung ohne Gentechnik Hierin lägen die Stärken und Chancen der europäischen Landwirtschaft.

Als nächsten Schritt kündigte Elmar Diez, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Hanauer Stadtparlament, einen Antrag an, bei der Verpachtung kommunaler Ländereien die Ver-wendung gentechnisch veränderten Saatgutes auszuschließen. Hiermit würde Hanau dem Vorbild: vieler Städte und Gemeinden sowie der Evangelischen Kirche folgen.

 

Hanau-Post – Freitag 28. Mai 2004 – S. 20


 

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