neue hanauer zeitung Nr. 73, August 1992


Die USA haben nicht nur den Ökologie-Zug verpasst

Von Stephan Hessler

Viele hielten den Auftritt George Bushs auf der »Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung« (UNCED 1992) in Rio dc Janeiro für eine Machtdemonstration der USA, eine Lektion in Sachen »Neue Weltordnung«. Die USA hätten die Konferenzbühne genutzt, um einmal mehr ihren globalen Füh-füngsanspruch zu dokumentieren. Orientiert man sich an den offiziellen Verlautbarungen der US-Delegation, dann scheint dies in der Tat plausibel:
»... the United States fully intends to be the world's preeminent leader in protecting the global environment«, erklärte George Bush vor Journalisten am 12. Juni 92 in Rio. (»... die Vereinigten Staaten beabsichtigen voll und ganz, der hervorragende Führer der Welt beim Schutz der globalen Umwelt zu sein«)

Mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber nahezu jeder Verpflichtung bezüglich ihrer internationalen Verantwortung für den Klima- und Artenschutz hat sich die US-Regierung allerdings mehr ins internationale Abseits gestellt denn als globale Führungsmacht bewiesen. Nicht einmal das alliierte Großbritannien wollte sich der eigenwilligen Position der Amerikaner zum Artenschutz anschließen. Welch merkwürdige Ökologie-Vorstellungen in den Köpfen der US-Vertreter vorherrschen, dokumentiert in aller Widersprüchlichkeit das nach langem hin und her im US-Repräsentantenhaus verabschiedete Energiegesetz (HR 776): Mit großer Mehrheit (381:37) wurde dort einem »Öko«-Gesetz zugestirnmt, das Maßnahmen zur Energieeinsparung bei Öl vorsieht und einige Tierschutzgebiete in Alaska für Bohrungen vorerst sperrt; gleichzeitig sollen aber der Ausbau der nationalen Energieproduktion (Erdgas und Kernenergie!) vorangetrieben und keine schärferen Ernmissionslimits für Pkw eingeführt werden. Das Beispiel zeigt, daß nicht alleine der Präsidentenwahlkampf für die UNCED-Blockadepolitik der USA verantwortlich gemacht werden kann. Vieles spricht dafür, daß es sich bei der Verhandlungsposition der USA in Rio nicht um pure Wahlkampfthetorik, sondern um ein Spiegelbild der desolaten Situation des gesamten US-Systems handelt.

Die US-Haltung auf der UNCED-Konferenz ist folglich nicht die schwach inszenierte Demonstration von Macht, sondern die machtvolle Dokumentation der Ohnmacht der USA.

Kurzer Diskurs über den Konkurs

Genau ein Jahr nach dem Ende des Golfkrieges fand eine Kurzmeldung in der New York Times wenig Beachtung: Die amerikanische Traditionsfirma »Colt« hatte Konkurs angemeldet. Wahrend die Nachfrage nach Handfeuerwaffen in den USA ungebrochen sei, habe das Unternehmen den Trend verschlafen; weg von schweren Kalibern hin zu leichteren, mit moderner Technik versehenen automatischen Waffen - so der Tenor der Berichterstattung.

Dem Aus für »Colt« kommt nicht nur betriebswirtschaftliche Bedeutung zu. Es fällt in die Zeit des Nachfolgers eines Westernhelden im Präsidentenamt und hat vor allem symbolischen, ja symptomatischen Charakter, der weit über die mikroökonomische Ebene hinausgeht. Er beschreibt den Zustand des amerikanischen Entwicklungsmodells, einen Zustand, der sich während der letzten Jahre in immer deutlicheren Formen abzeichnet: Die zahlreichen Auftritte der USA auf der Weltbühne kommen einer Konkurserklärung gleich.

Die Vorstellung George Bushs und seiner Unterhändler während der (UNCED 1992) in Rio dc Janeiro rundet den Gesamteindruck ab. Das »amerikanische Jahrhundert« neigt sich dem Ende zu. Die Zeiten des »Go West« sind vorbei. Die Ära Reagan war ein letztes Aufleben einer Entwicklungsstrategie, die glaubte, die Probleme einer Post-modernen Industriegesellschaft mit dem sprichwörtlichen »Schuß aus der Hüfte« lösen zu können. Der Schuß ging gründlich in die Hose und entbehrt nicht einer gewissen Tragikomik.

Die Marx Brothers und die Reaganomics

Die »Marx Brothers« zeigen in ihrer Verfilmung des »Go West«-Mythos eine Szene, die die unfreiwillige Komik der Reaganschen Milchmädchenrcchnungen zur Wirtschaftscntwicklung während seiner Amtszeit vorwegnimmt:
Einer der Marx Brothers steht in der Bahnhofshalle und hat nicht genug Geld für die Fahrkarte in den goldenen Westen (das könnte Ronald Reagan sein). Als er zwei vermeintlich harmlose Reisende mit einer Zchndollarnotc hantieren sieht (der Weltkapitalmarkt!), wittert er seine Chance. Er verkauft den beiden wertlose Kleidungsstücke (US-Schuldverschrcibungen), steckt die Zehndollarnotc in die Hosentasche (für die Rüstungsentwicklung), zahlt Wechselgeld (Hochzinspolitik) und amüsiert sich über die Naivität seiner Gcschaftspartner. Die allerdings machen das Geschaft. Am Geldschein ist ein Faden befestigt, mit dem sie den Schein nach jedem Deal wieder aus der Hosentasche ziehen; sie wechseln immer dieselbe Zchndollarnote. Am Ende besitzt der clevere Reagonom nichts mehr (außer Staatsverschuldung,  Außcnhandclsdefizit und jede Menge anderer Strukturprobleme), die beiden Kapitaleigner dagegen alles.

Die USA in den 80er Jahren: Militär statt Wirtschaft

Reagan hatte die US-Wirtschaft im Stile eines windigen Gebrauchtwagcnhändlers saniert: Der Rost, den das amerikanische Entwicklungsmodell angesetzt hatte, wurde mit etwas frischer Farbe übertüncht. Das Land wurde statt mit Fortschritt mit Fortschrittssymbolen ausgestattet, und Ideologien aus der politischen Steinzeit lieferten den ideellen Rahmen für seine Vorstellung. Immense  Kapitalmengen flossen in den Militärapparat, was einer gigantischen Kapitalvernichtung gleichkam. Der Kapitalmarkt boomte und verdrängte private Investitionen, insbesondere in den produktiven und innovativen Bereichen. Das militärische Beschaf-fungswescn boomte. Nachgefragt wurden beispielsweise nicht Halbleiter zu auf den Weltmärkten kon-kurrenzfähigen  Preisen, sondern Mikrochips, die auch bei einem Wasser-druck 6000 Meter unter dem Meeresspiegel noch funktionierten (der Stückpreis in Dollar entspricht etwa der Meerestiefe in Metern!).

Daß dies allen Lippenbekenntnissen zu mehr Marktwirtschaft widerspricht, ist offensichtlich. Heute hängen Tausende von Zulieferbetrieben, deren Produkte auf dem freien Markt nicht den Hauch einer Chance hätten, am Tropf des Verteidigungsministeriums, eine Reagansche Erblast. Die Beschaftigten dieser Unternehmen werden in wachsendem Maße von den Präsidentschaftskandidaten hofiert. So wird im kommenden Haushaltsjahr dem Arbeitsplatzargument mehr Gewicht eingeräumt als Abrüstungsmaßnahmen. Das von den Demokraten beherrschte Repräsentantenhaus kürzte den Wunsch-Etat des Präsidenten Anfang Juni lediglich um 10 Milliarden US-$ (Fiscal Year 1993 Defense Authorization, H Rcpt 102-527).

Noch stärker als in Produktion und Staatsetat treten die Reaganschen Verzerrungen im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) zutage. Etwa 70 % (!) der amerikanischen F&E sind der US-Arrny zuzuordnen. Insbesondere im Vergleich zu Japan werden die strukturellen Mängel des US-Modells sichtbar. Was die Produktinnovationen betrifft, so ist die US-Forschung kei-neswegs gegenüber der japanischen im Rückstand. Entscheidend ist aber nicht die Entwicklung eines neuen Produktes, sondem dessen kommerzielle Verwertbarkeit. Hier trennen die US-Forschung Welten von der japanischen Konkurrenz.

Mikrowelle besiegt Tarnkappen bomber

Nahezu zcitglcich wurden in den USA und Japan Verfahren zur Ablenkung von hochfrequenten Strahlen entwickelt. In den USA machte diese Entwicklung den »Stealth-Bomber« (Lockheed F 117A) auf feindlichen Radarschirmen unsichtbar. In Japan wird ein ähnliches Prinzip im Mikrowellenherd verwendet. Es sorgt dafür, daß die Mikrowellen im Herd bleiben und nicht Hausfrauen und -männer durch die Glastür hindurch mitbraten. Während in den USA immer noch debattiert wird, wieviele dieser Stealth-Bomber nun tatsächlich gebaut werden, haben japanische Mikrowellenherde in Millionen Haushalte Einzug gefunden.

Es gibt geradezu eine Typologie: Das US-Produkt ist groß, hat Symbolcharakter (was auch in der mythischen Namensgebung »Tarnkappen-Bomber« zum Ausdruck kommt), ist teuer in Anschaffung, Gebrauch und Unterhalt, energiefressend, nur zu äußerst unerfreulichen Anlässen gebrauchsfähig (so geschehen im Golfkrieg), zerstörerisch und kommt militärischen Bedürfnissen entgegen.

Das japanische dagegen ist klein (im Vergleich zum konventionellen Herd), von praktischem Wert, ist preiswert in Anschaffung, Gebrauch und Unterhalt, energiesparend, für den alltäglichen Gebrauch bestimmt; antizipiert (nimmt vorweg, d.Red.) neuere gesellschaftliche Entwicklungen (Single-Haushalte, Fertiggerichte, Tiefkühlkost, Energiekosten) und bringt weder Generäle noch Drehbuchautoren (Top Gun!) in Verzückung.

Die Reihe der Beispiele ließe sich beliebig verlängern; nehmen wir die Laser-Technologie (hier hatte die US-Forschung sogar einen himmelweiten Vorsprung vor der Konkurrenz aus Japan und Europa) und wenden die Typologie erneut an: Mittlerwei-le beherrschen Japaner und Europäer den Markt für zivile Laseranwendungen. Der CD-Player hat seinen Siegeszug durch die Wohn- und Kinderzimmer der Industrieländer angetreten. Er ist eine typische Nicht-US-Forschungsanwendung; er antizipiert den Trend (Miniaturisierung, niederenergetisch, wartungsfrei, preiswert, marktbezogen).

Lieblingskind der US-Generäle dagegen ist die Entwicklung von Hochenergielasern, mit denen ein Krieg der Sterne gewonnen werden soll. Das SDI-Programm wurde für das kommende Fiskaljahr auf 4,3 Milliarden US-$ veranschlagt (H Rept 102-527, s.o.), wichtige Programme der (nicht-militärischen) Grundlagenforschung dagegen wurden eingefroren. So wurde gerade die Förderung des Teilchenbeschleunigers »Giant Super Collider« (auf insgesamt 8,2 Milliarden US-$ veranschlagt) auf Eis gelegt. Ähnliches gilt für zivile Anwedungen im Bereich der niederenergetischen Laser (insbesondere in der Medizin- und Fertigungstechnik). Das wird in der Regel mit der Knappheit der Haushaltsmittel begründet. Gemäß unserer Typologie fallen solche Forschungsprojekte aus dem Förderungsrahmen, weil sie zu klein sind, zu nahe an der banalen Alltagspraxis liegen und zuwenig Energie verbrau-chen. Für den eingestellten Teilehenbeschleuniger wurde immerhin schon 1 Milliarde US-$ verbraten, bestimmt deshalb, weil er statt der verniedlichenden deutschen Bezeichnung »Teilchen...« immerhin die 1 Worte »Giant« und »Super« enthielt, und ein Tunnel von 87 Kilometern Länge gegraben wurde.

CD gewinnt gegen SDI - Small is beautiful, big is shit

Die USA haben in weiten Bereichen des Wirtschaftslebens den globalen Trend zur Miniaturisierung, den erfolgreichsten Ent-wicklungstrend seit der Nachkriegszeit, verschlafen. So nimmt es auch nicht wunder, daß die Antwort Coca-Colas auf die Herausforderung Pepsi nicht eine bessere Promotion, sondern mehr Zucker und die Vergrößerung der 1 -Liter-Flasche auf 1,5 Liter war.

Mitunter gewinnt man in den USA als Reisender den Eindruck, sich im Lande der Riesen zu befinden, und man fragt sich, ob die üppige Ausstattung des Landes mit nahezu allen auf der Welt verfügbaren Rohstoffen, ob die von Ökonomen so sehr gelobte Bereitschaft der US-Bürger zur Mobilität, die schimmernde Wehr und die Größe des Landes selbst in der heutigen Zeit nicht eher ein Entwicklungshemmnis bedeuten als eine Ressource.

Die Möglichkeit des Quick Access, den schnellen Zugriff auf alle Rohstoffe, verführt zum sorglosen Umgang mit ihnen; die Größe des Landes tut ein übriges, das Umweltbewußtsein klein zu halten. Die sprichwörtliche Mobilität erfährt ihr Pendant in der vagabundierenden Krise in den USA; laufen die Geschafte schlecht, werden ganze Industrie-regionen von den Eignern aufgegeben, das Kapital in einem anderen Teil des Landes gewinnbringend investiert. Strukturpolitik -Fehlanzeige! Zurück bleiben Menschen, Ruinen und ökologische Altlasten. Die Atmosphäre an solchen Orten erinnert stark an die verlassenen Wildwest-Städte der Goldgräberzeit.

Die USA: die UdSSR von morgen?

Eine kühne These! Die USA besitzen immer noch die dynamischste Gesellschaft, die kreativsten Visionäre und Paul Newmans Microwave-Popcorn. Nicht auszudenken, daß ein solcher Staat in die gleiche Leichenstarre verfallen könnte, wie sie für die späte UdSSR charakteristisch war. Oder doch?

Es gibt einige Parallelen in der Entwicklung der Supermächte. Nehmen wir die UNCED-Konferenz Anfang Juni in Rio. Lange Zeit war im Vorfeld der Konferenz nicht klar, ob die USA dem Erdgipfel fernbleiben. 20 Jahre zuvor waren die UdSSR in der Rolle des Boykotteurs. Der gesamte sozialistische Block blieb der Stockholmer Konferenz von 1972 fern und lieferte dazu ähnliche Argumente aus dem Register der Tonnenideologie, wie sie die Amerikaner 1992 anführten.
Der militärisch-industrielle Komplex

Ronald Reagan interpretiert seine Amtszeit noch heute als Erfolg. Den Zusammen-bruch des »Reichs des Bösen« führt er auf sein unbekümmertes und beherztes Drehen an der Rüstungsspirale zurück. Mit dieser These vom »Kaputtrüsten« des Gegners steht Reagan leidernicht allein. Auch hierzulande wähnte so mancher »kalter Krieger« den Endsieg vor Augen, als die Sowjetunion zusammenbrach. Seit den Zeiten des glorreichen römischen Feldherrn Pyrrhus aber wissen wir, daß militärisches Muskelspiel über kurz oder lang zu ökonomischen und politischen Terrainverlusten führt. Die militärische Überlegenheit der USA ist zugleich ihr größter Hemmschuh. Mit jedem neuen militärischen Erfolg (?) sägen die Amerikaner an ihrem Hegemony-Thron. Harvard-Ökonom und Kennedy-Berater J. Kenneth Galbraith meinte denn auch spöttisch zu einem möglichen Sieg im Golfkrieg:
»Deutschland und Japan dokumentieren auf anschauliche Weise, wie gewinnbringend es sein kann, einen Krieg zu verlieren.« (Wirtschaftswoche, 25.1.91; S.42)

Nach dem Sieg im Golfkrieg zeigte sich das amerikanische Dilemma erneut. In der Golfregion und vor allem zu Hause hatte der Krieg kein Problem gelöst, sondern die Probleme noch verschärft. Es ist nun mal offensichtlich, daß man mit Patriot-Raketen keine Arbeitslosenraten vom Himmel holen kann, und die CNN-Berichterstattung vom Golf-krieg nicht den Bildungsstand der US-Bürger verbessert hat. Die Popularität Bushs sank in den Keller.

Siegerpose wird dann schnell zur Siegerposse!

Alles, was die US- und die GUS-Rüstungsindustrie an potentiellen Verkaufsschlagern erfindet, nützt deren Volkswirtschaften wenig. Die Neuheiten sind, wie das Beispiel der Patriot-Rakete belegt, nicht zum öffentlichen Gebrauch bestimmt. Sonst wäre ja auch der militärische Vorsprung sofort dahin! Wichtiger noch als das ökonomische Argument des direkten »Crowding Out« (Verdrängung ziviler durch militärische Entwicklung) sind die indirekten Folgen des Militäretats. Sowohl der russische Präsident als auch die amerikanischen Unterhändler haben bei allen Abrüstungsverhandlungen ihren militärisch-industriellen Komplex im Nacken.

Die politischen Dinosaurier sterben aus

In Anknüpfung an die Dinosaurierwelle sei eine Metapher erlaubt: Das Aussterben der Riesenechsen vollzieht sich zum Ende dieses Jahrhunderts erneut: Die politischen Dinosaurier sterben aus. Der Riesenstaat UdSSR (Obervolta mit Raketen, wie ihn Helmut Schmidt nannte) ist unter seiner eigenen Riesenlast bereits zusammengebrochen; einiges spricht dafür, daß den Verunreinigten Staaten von Amerika in nicht allzuferner Zukunft ein ähnliches Schicksal bevorsteht.

Eigentlich eine recht vergnügliche Vorstellung: Die Gebeine Ronald Reagans in der Fossilienschau des Senckenbergmuseums.

»Wie sind die denn ausgestorben, die USA?«, fragt die Schulklasse den Führer. »Die USA besaßen große rechteckige Augen (mit einer Diagonale von 66 cm) und einen schlecht entwickelten Geruchssinn, durch den sie den Gestank der eigenen Exkremente gewaltig unterschätzten. An seinen Feinden ist der Riese nicht zugrundegegangen, soweit wir das nach den Funden rekonstruieren können. Er besaß scharfe Zähne, missiles genannt; leider so viele und so lange, daß er das Maul nicht mehr schließen konnte. Jede Menge asiatischer Arbeitsbienen (apis mitsubishicae) sind da reingeflogen und haben ihre Nester gebaut.«

»Dann«, so der Museumsführer weiter, »kam eine Infektionskrankheit hinzu - morbus reagonomicus -, von deren Spätfolgen sich das Land nicht mehr erholte. Gegen diese Krankheit schien kein Kraut gewachsen. Innerhalb kurzer Zeit zerstörte sie halbwegs intakte Organstrukturen, brachte den ganzen Energiehaushalt durcheinander und griff auch auf andere Systeme über; dort ist die Krankheit unter anderen Namen bekannt (irfluencia thatchera, IWF-Syndrom, influencia neoliberalia).«

»Während allerdings kleinere Systeme mit gegensteuernden Maßnahmen reagierten und in gelungener Evolution neue Strukturen (vor allem bessere Nasen) herausbilden konnten«, zieht der Museumsmann sein Fazit, »waren die USA zu keinem Strukturwandel zu bewegen. Kurzum: weil sie zu groß waren, glaubten sie, deshalb auf veränderte Umweltbedingungen nicht reagieren zu müssen. Seit den Tagen des Paläozoikums hat die Evolution solche Durnmheit bestraft: sie sind wie ihre Vorläufer, die Dinosaurier, ausgestorben.«


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