Protokoll der 15. Sitzung des Fahrgastbeirates Raum Hanau
am 6. März 2001 - 19.30 h bis 22.10 h
Gaststätte Dampflok im Hauptbahnhof
Sitzungsleitung: Andreas Vogt
Protokoll: Horst Gunkel
Beschlüsse, die die Vorbereitungsgruppe umsetzen soll, sind fett, klein und rechtsbündig gedruckt.


Herr Vogt begrüßt die Anwesenden, insbesondere Oberbürgerinnenmeisterin Härtel. Er stellt die bisherige Arbeit und den Aufgabenbereich des FGB vor.

Alsdann hat die OB das Wort. Frau Härtel führt aus:

Die Stadt Hanau und ihre Verantwortlichen, allen voran die OB stellen sich Gesprächen und Dialogen. Sie freue sich, dass der FGB sich so engagiert für den ÖPNV einsetze und dass vor allem so viele junge Menschen sich hier einbringen würden. Ihr sei dabei völlig bewusst, dass ein solches Engagement häufig anstrengend und nervenaufreibend sein kann, weil die vorgetragenen Wünsche vielfach an Grenzen stoßen, wie auch im Eingangsvortrag von Herrn Vogt zum Ausdruck gekommen sei.

Frau Härtel unterstreicht, dass sie sehr froh sei, mit Herrn Hofmann einen hauptamt-lichen Vorstand bei der HSB zu haben, der sich um die vielfältigen Aufgaben kümmern müsse, insbesondere da die Liberalisierung des Marktes eine Vielzahl neuer Probleme schaffen werde. Sie sieht die HSB dabei auf einem guten Weg.

Ihr sei insbesondere bewusst, dass man keinen Menschen des abends in ein öffentliches Verkehrsmittel locken könne, wenn die Wartehäuschen nicht in vernünftigem Maße ausgeleuchtet seien. Im Bereich Sicherheit sehe sie ein besonders wichtiges Thema, deshalb würde hier auch in zunehmendem Maße mit der Polizei kooperiert.

Frau Härtel misst dem ICE-Halt und überhaupt dem ICE eine besondere Bedeutung bei, so könne im innerstaatlichen Verkehr weitgehend auf das Flugzeug verzichtet werden, da man in beispielsweise in Berlin mit dem ICE genau so schnell sei. Außerdem sei der Zug stressfreier als der Individualverkehr. Allerdings müsse man auch sehen, dass jeder (???, der Protokollant) das Auto nutze, auch sie, und dass das Auto für die Menschen ein Freiheitssymbol sei.

Ein Punkt, an dem mit kleinen Schritten viel zu bewegen sei, sieht Frau Härtel in Bus-Spuren für die HSB: wenn 100 Menschen in einem Bus sind, müsse der Einzelne auch einmal warten können.

Abschließend betont die OB, es müsse allen Beteiligten klar sein, dass nicht alles machbar sei, sie stehe aber gern zur Verfügung, wenn dies gewünscht sei.

Christian Behrendt von „Pro Bahn und Bus“ stellt fest es gäbe einen Bereich von Problemen, in dem kurzfristig Lösungen umzusetzen seien. Es gälte das Umland östlich von Frankfurt voranzubringen, hierbei müssten die Politiker eine Führungsrolle übernehmen. Allerdings sei die Kooperation zwischen Stadt und Umland schon im-mer belastet gewesen, die Region könne jedoch nur dann voran gebracht werden, wenn sich dieses Verhältnis endlich bessere. Bald schon stünde die Erstellung der neuen Nahverkehrspläne an, jedoch sähe es mit der Umsetzung der bestehenden Pläne traurig aus, vor allem da die Lokale Nahverkehrsgesellschaft (LNG) noch immer nicht realisiert sei.

Frau Härtel unterstreicht, dass Hanau jetzt verdientermaßen Oberzentrum sei und dies die Stellung der Stadt im Osten der Rhein-Main-Region aufwerte. Dies bedeute natürlich auch, dass die Stadt neu gestaltet werden müsse. Dies erstrecke sich auch auf den Bereich der Kultur, so sei ein Kulturzentrum dringend nötig. Mit dem Prädikat Oberzentrum habe man aber auch eine besondere Verantwortung übernommen, da-her arbeite die HSB an einem Verkehrskonzept. Hinsichtlich der LNG habe es ein erstes Sondierungsgespräch mit dem Landrat gegeben, allerdings verweist Frau Här-tel darauf, dass sie sich mit diesem Thema noch nicht näher befasst habe. So habe sie sich bei dem ersten Kontakt in dieser Sache mit dem Landrat dessen Vorstellungen nicht von vorn herein verwehrt, sondern es seien im Gegenteil weitere Gespräche ins Auge gefasst, allerdings habe man vor das Thema aus dem Kommunalwahlkampf herauszuhalten.

Herr Hofmann, der neue starke Mann bei der HSB, kündigt bereits für die nächsten Wochen und Monate Veränderungen an. Folgende Projekte würden auf den Weg gebracht:

Herr Vogt weist darauf hin, dass die Standards von den Bestellern gesetzt werden und eine Trennung zwischen Bestellern und Leistungserbringern unabdingbar sei.

Frau Härtel räumt ein, dass die Politik gefordert sei und verweist darauf, dass Herr Patscha seine Tätigkeiten im RMV vernachlässigt habe, sie müsse sich erst wieder mit den Gegebenheiten hereinarbeiten.

Frau Warczok verweist auf die Zusage, eine LNG zu gründen, dieser sei dann auch der FGB zuzuordnen.

Frau Härtel sichert eine Zusammenarbeit zu und bietet ein Zusammentreffen im Mai/Juni an, hier sei auch die Finanzierung des FGB zu besprechen.

Hierzu soll im Mai Frau Härtels Büro angeschrieben werden.

Herr Gunkel verweist darauf, dass in anderen Gebietskörperschaften eine Anbindung an die LNG sehr gut funktioniere und die dort das Sekretariat des FGB stellten. Frau Härtel sagt eine Prüfung zu.

Herr Behrendt erinnert daran, dass hinsichtlich des Hanauer Hbf. dringender Handlungsbedarf bestehe. Gerade hier sei die Einbeziehung des FGB wichtig und nötig. Dies gelte auch auf die Entwicklung der Verkehrsbeziehungen im Ballungsraum Rhein-Main.

Herr Hofmann verweist auf eine Haushaltsbefragung der HSB, deren Ergebnisse in Bälde vorliegen würde. Diese sei die Grundlage für Angebotsanpassungen der HSB. Im Hinblick auf Ausschreibungen verweist er darauf, hier müsse Wert auf Qualitätsstandards gelegt werden, es gehe nicht an sich hier einseitig nur nach Kostenge-sichtspunkten zu orientieren. In diesem Sinne werde von der HSB ein ganzheitliches Konzept für den Nahverkehr erarbeitet. Der Freiheitsplatz werde aber seine zentrale Funktion behalten. Man werde dabei beachten, nicht gegen die Interessen der bisherigen Benutzer zu verstoßen.

Herr Vellguth verweist darauf, dass es aus Fahrgastsicht unerheblich sei, welche Firma die Dienstleistungen erbringe, wenn das Angebot und die Qualität stimme.

Frau Härtel bedauert, dass die Pläne zu Frankfurt 21 zu den Akten gelegt werden, betont aber, sie sei dafür, gemeinsam mit dem FGB einiges in Hanau zu bewegen. Sie verspricht, dass in einer der nächsten Regionalkonferenzen das Thema „Oberzentrum Hanau und ÖPNV in der Region“ angesprochen und dazu der FGB eingeladen werden solle.

Hierzu soll im Mai Frau Härtels Büro angeschrieben werden.

Herr Vogt fragt an, wie die HSB auf konkrete Probleme seitens der Fahrgäste reagieren wird. Herr Hofmann verweist, dass hierzu Abstimmungen mit den Ordnungs- und Sicherheitsbehörden erfolgten.

Breiter Raum nimmt die Diskussion zu Spätverkehren und Anschlusssicherung ein. Herr Hofmann räumt ein, dass es hierbei immer wieder Schwierigkeiten gäbe, verweist aber darauf, dass der Sensibilisierungsprozess der Busfahrer im Gange sei.

Frau Palcer weist einmal mehr auf die Probleme im Schülerverkehr hin. Herr Hofmann verweist darauf, dass es hierbei konzessionstechnisch bedingte Abstimmungsprobleme gäbe.

Herr Vogt bedankt sich namens des FGB bei Frau Härtel und Herrn Hofmann für ihr Erscheinen.



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